Funktionsdiagnostik

Hat ein Patient aus zahnärztlicher Sicht eine Funktionsstörung (Synonyme:CMD, TMJ, TMD, Myo-Arthro-Pathie) entwickelt und sucht deswegen unsere Praxis auf, so kommt es darauf an, dem individuellen Geschehen einen Namen zu geben. Hierzu bedarf es einer umfassenden Befundaufnahme.

Die klinische Funktionsanalyse

Am Anfang steht eine ausführliche Anamnese des Patienten. Hierbei geht es darum alle relevanten Details vom Patienten zu erfahren, was im Vorwege passiert ist, bevor es zu seinem Problem gekommen ist. Sie sollten versuchen sich an alles zu erinnern. Dabei helfen Ihnen aber auch unsere standardisierten Fragebögen. In diesen Fragebögen drückt sich das momentane Wissen der Zahnmedizin um das Zusammenspiel Ihrer Beschwerden aus.

Es folgt dann die klinische  Untersuchung ihres Kauorgans. Auch hierbei ist ein routiniertes Vorgehen notwendig, um keinen Befund zu übersehen. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf Ihre Kiefergelenke, die separat unter manualtherapeutischen Gesichtspunkten untersucht werden. Hier soll herausgefunden werden, ob es einen schmerzhaften Kraftvektor gibt, der Ihre Gelenke schädigt. Alles wird in einen Befundplan eingetragen und in einem zweiten Schritt von uns ausgewertet.

Die instrumentelle Funktionsanalyse

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die instrumentelle Funktionsanalyse. Mittels des ArcusDigma II zeichnen wir die Bewegungsbahnen Ihres Unterkiefers berührungslos auf. Einmal zahngeführt und einmal frei geführt. Sie dienen der individuellen Programmierung des Kausimulators und geben sichtbare Hinweise darauf, ob es in den Gelenken Bewegungshindernisse gibt. Der nächste Schritt ist die Bissnahme. Mittels einer besonderen Bissnahmetechnik versuchen wir  Ihre Muskulatur im Vorwege zu entspannen, um dann ein Registrat anzufertigen, mit dem wir Ihre Modelle, die wir nach der Abdrucknahme erhalten haben, in den Kausimulator einzusetzen. Ihre Verzahnung spielt hierbei keine Rolle. Muskulatur und Kiefergelenke sollen frei entscheiden dürfen, wo sie sich gerne positioniert sehen wollen.

Die Diagnose

Sie sollte individuell Ihr Problem beschreiben. Dazu bewerten und vergleichen wir die einzelnen gewonnenen Befunde. Gab es ein Ereignis in Ihrem Leben, welches zum Beginn der CMD geführt hat, welche Gewebestrukturen sind jetzt krankhaft betroffen, wie sehen die Bewegungsbahnen aus und passen sie zu den anderen Befunden und wie fügen sich die in den Kausimulator eingegipsten Modelle in das Geschehen mit ein, gibt es Probleme mit der Verzahnung, stören falsche Zahnkontakte?

Aus diesen ganzen Daten erstellen wir Ihre individuelle Diagnose und besprechen diese mit Ihnen ausführlich. Die Diagnose leitet dann über zur Therapie Ihrer Beschwerden.